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Zitat des Tages
Denis Rodman


Lass das, was andere über dich denken, nicht darüber entscheiden, wer du bist.


Denis Rodman




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Mensch, werde wesentlich



Wir sind Beziehungswesen (Teil 1 von 2)


Als soziale Wesen verändern wir uns, beziehen uns – und vergehen                 



Wenn wir von Person zu Person in Beziehung treten und dabei wissen, dass wir sozial konstruierte Identitäten sind, dann ist unsere Beziehung eine andere. Dann ist sie nicht eines der üblichen Dramen, sondern eine Heldenreise, in der wir das große Ganze durchschimmern lassen können, aus dem wir, kondensierenden Wolken gleich, entstanden sind, nun als ein Du und ein Ich, aus kleinen Wassertröpfchen bestehend, die in der warmen Sonne auch wieder verdampfen werden
Es gäbe so viel zu tun – für unsere Kinder, unsere Umwelt, unsere Gesundheit, Bildung, Weisheit. Wir aber sind mit unseren Beziehungsproblemen beschäftigt. Sehnender Single oder genervter Partner, auf welcher Seite du auch gerade stehst, du bist beschäftigt – mit »Beziehungsarbeit«. Ohne die geht heutzutage nichts mehr. Sogar Europapolitiker mahnen inzwischen an, die Beziehung zu Europa müsse gepflegt werden »wie in einer Ehe«. Wehe du tust diese Arbeit nicht! Dann wirst du als unspirituell, arrogant, narzistisch gescholten, in schlimmeren Fällen als Psychopath oder Autist. Oder bleibst eben allein.
Hier der geschaffene Bedarf, und dort sind auch schon die dazu passenden Angebote: Coaching aller Art, Paarberatung, Slow Sex für Gestresste, ein Kurs im Flirten für erfolglose Singles, Power-Wochenenden mit den sieben Erfolgsfaktoren fürs Liebesglück. 15 Jahre lang habe ich im Connectionhaus Kurse im kreativen Schreiben gegeben, ein Thema überragte dabei alle anderen: Beziehung. Erleuchtung, Weisheit? Interessiert doch keinen. Wenn ich aber das Thema Beziehung, Liebe, Sex oder »Frauen sind von der Venus, Männer vom Mars« vorschlug, sprudelte es nur so. Da zeigte sich der Frust ebenso wie das Glück, das man erfahren hatte. Oft eher: das man erfahren wollte. Die Sehnsucht nach Liebe gibt es, seit es Menschen gibt. Heute wird sie von Märkten bedient, die Ratschläge verkaufen, und da wir smart sind und auf den Preis achten, gibt es die Erfüllungsversprechen in den Wühlkisten auf dem Weg zur Kasse, mit aller Art lockender Lösungen, deren Halbwertszeit aber nur bis zum nächsten Sonderangebot reicht.

Du, ihr und ich
So viel zum Markt. Und jetzt, ha, komme ich mit meiner Lösung! Und behaupte, die Frage nach der richtigen Beziehung, und dahinter die nach dem Liebesglück, hänge mit der zentralen Frage des Erkenntnis suchenden Menschen zusammen: der Frage nach dem Ich. Wie man in sieben Schritten zum perfekten Liebesglück gelangt, das weiß ich auch nicht, aber immerhin das hier habe ich verstanden: Das Ich ist eine relationale Konstruktion. Anders gesagt: Wir sind Beziehungswesen. Auch Robinson Crusoe auf seiner Insel ist ein solches. Wir sind Beziehungswesen auch dann, wenn wir allein sind, denn unser Ich ist sozial konstruiert. Der, für den wir uns halten – oder als der wir in unserer Umgebung gelten, es soll ja Fälle geben, wo beides übereinstimmt – ist durch soziale Interaktion entstanden. Ohne andere Wesen auf der Welt, mit denen wir uns vergleichen können, gibt es diese Fiktion der sozialen Identität – das Ich – nicht. Und da unsere soziale Umgebung immer in Bewegung ist, bleibt auch dieses Ich immer in Bewegung. Treue zu mir selbst? Je nachdem, je nach Umgebung bin ich ein anderer. Je nachdem, wer du bist und wer ihr seid: Ohne dich, ohne euch wäre ich ein anderer.


Wolf Schneider, Jg. 1952. Autor, Redakteur, Kursleiter. Studium der Naturwissenschaften und Philosophie (1971-75) an der LMU München. 1975-77 in Asien. 1985 Gründung der Zeitschrift connection. Seit 2008 Theaterspiel & Kabarett. Kontakt: schneider@connection.de.
 




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Radio-Interview mit Wolf Schneider:
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Wolf Schneider

Wolf Schneider, Jahrgang 1952, studierte Naturwissenschaften und Philosophie in München. Schon während seines Studiums begab er sich auf Reisen. Die nächsten Jahre verbrachte er in Europa und Südasien, wo er ab 1976 als buddhistischer Mönch in Thailand lebte und von 1977-1990 Schüler von Osho war. Zurück in München gründete er 1985 die Zeitschrift connection, die noch heute als connection Spirit mit der Sonderheftreihe connection Special erscheint. Seinen 2005 gegründeten Verlag mit integrierter "Schule der Kommunikation" wandelte er Anfang 2008 erfolgreich in eine AG um. Im Connectionhaus veranstaltet er Jahrestrainings unter dem Motto: "Kreativität, Kommunikation und Inszenierung". Mit seiner offenen, ehrlichen und humorvollen Art zu kommunizieren, schenkte er uns ein wunderbares Theaterstück (Zauberkraft der Sprache) und zahlreiche Bücher, die uns Leser in eine spannende Welt der Spiritualität entführen. Sein neuestes Buch: "Das kleine Lexikon esoterischer Irrtümer" erscheint im August 2008 im Gütersloher Verlagshaus.



Zusätzliche Informationen:
» www.wolf-schneider.info

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